Stiftung Dolomiti - Dolomiten - Dolomitis - Dolomites
Fausta Slanzi
Die Stiftung „Dolomiti - Dolomiten - Dolomitis - Dolomites” wurde mit der Verwaltung der neun Dolomiten-Gebirgsgruppen betraut, welche aufgrund ihrer außergewöhnlichen landschaftlichen Schönheit und aufgrund des Gesamtheit der für die Wissenschaften von der Erde international bedeutsamen Eigenschaften ins UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen wurden. Am 13. Mai trafen die fünf Provinzräte der Provinzen Trient, Bozen, Udine und Pordenone sowie die zwei Räte der Regionen Venetien und Friaul-Julisch Venetien in Belluno zusammen, um die Gründungsurkunde zu unterzeichnen.
Nun sind die fünf Provinzen, die seit dem Jahre 2004 alle Stufen des offiziellen Verfahrens für die Kandidatur absolviert haben, dabei, eine umfassende Verwaltungs- und Managementstrategie für das Naturerbe Dolomiten zu entwerfen. Drei Leitlinien sind unverzichtbar, um die universellen Werte des Naturerbes aufrecht zu erhalten: Bewahrung und Verwaltung sowie Kommunikation und Aufwertung, zu denen sich die Ziele wissenschaftlichen, kulturellen und sozialen Charakters für die Bewahrung der Landschaft und des geologischen Erbes gesellen. Der Strategieplan wird sich auch mit der Lenkung der Fremdenverkehrsflüsse und einer nachhaltigen Entwicklung befassen, die in diesem Zusammenhang notwendiger denn je erscheint. Eine wichtige Rolle kommt dabei der Umwelterziehung und der Bildung zu. Vor diesem Hintergrund hat die autonome Provinz Trient viele Investitionen getätigt und die „Scuola per il governo del territorio e del paesaggio”, eine Bildungsinstitution zur Entwicklung verschiedener Kompetenzen für das Landschafts- und Naturmanagement, gegründet. Diese von der „School of Management” von Trient verwaltete Schule, die sich der oben erwähnten Spezialausbildung widmet, wurde mit dem Ziel gegründet, eine wirkliche Kultur der Landschaft als grundlegendes Element der Identität und Tradition von Trient und als essentielle Komponente einer Planung, bei der Landschaft, Territorium und Entwicklung als einander harmonisch ergänzende Bestandteile eines ausgeglichenen Ganzen betrachtet werden, zu fördern und zu verbreiten. Der innovative Prozess des Wandels bei der Verwaltung des Territoriums ist das Ergebnis des neuen Stadtbau- und Landschaftsplans der Provinz, wobei es sich um den dritten diesbezüglichen Plan seit dem Inkrafttreten des speziellen Autonomiestatuts handelt. Der neue Status der Dolomiten als Weltnaturerbe erweist sich in diesem Zusammenhang als Chance, die man sich nicht entgehen lassen darf. Die von dieser Schule angebotenen Lehrgänge und Ausbildungspläne unterstützen Manager, Funktionäre und andere Personen, die von diesem Prozess des Wandels in der Region Trentino betroffen sind, bei der Bewältigung der im Gange befindlichen Veränderungen sowohl im Bereich der Stadtplanung als auch hinsichtlich der Reform der Institutionen.
Im Rahmen der Verwaltungsstrategie für die Dolomiten, welche seit dem 26. Juni letzten Jahres zum Weltnaturerbe zählen, zielt man darauf ab, Netzwerke der Zusammenarbeit zwischen Institutionen und Gebieten, die bereits für die Verwaltung der Dolomitenregionen zuständig sind, zu schaffen. Mit der Stiftung wird genau das Ziel verfolgt, eine optimale Koordination zwischen den Provinzen und Regionen durch Vereinheitlichung und Harmonisierung der Maßnahmen und Strategien zu gewährleisten. Daher lauten die beiden Schlüsselwörter für eine umfassende Verwaltung des UNESCO-Naturwelterbes Dolomiten Verwaltung durch Networking und Harmonisierung. So ist z. B. ein Netz der Parks und geschützten Zonen im Rahmen des Schutzes der Integrität des Naturerbes wohl unerlässlich. Dies gilt auch für die Bewahrung des geologischen Erbes. Von großer Bedeutung sind auch die Bereiche Kommunikation und Bildung, welche für eine adäquate gemeinsame Verwaltungsstrategie wesentlich sind.
Die Harmonisierung der technisch-administrativen Instrumente jedes Gründungsmitglieds ist ein ganz entscheidender Schritt: Die Aufnahme von präzisen Angaben bei der strategischen, sozioökonomischen und raumgestalterischen Planung jedes Gebiets in Einklang mit den rechtlichen Instrumenten, welche die verschiedenen Rechtsordnungen zulassen, ist für eine gemeinsame Verwaltung von wesentlicher Bedeutung. Bei einem so komplexen Strategieplan sind Management-Instrumente wie gemeinsame Protokolle für spezifische Bereiche wie z. B. das Monitoring der Belastbarkeit und maximalen Aufnahmefähigkeit (Bettenzahl) der einzelnen Dolomiten-Regionen unerlässlich. Im Gründungsstatut wurde als juristischer und steuerrechtlicher Sitz der Stiftung die Provinz Belluno festgeschrieben, während die fünf Betriebsstätten sich in jenen Provinzen befinden, die den gesamten Kandidaturprozess zum UNESCO-Naturerbe durchgeführt haben. Die Behörden greifen auf Personal der eigenen internen Strukturen zurück. Der Verwaltungsfond besteht aus jährlichen Zuweisungen für jedes der Gründungsmitglieder im Verhältnis von einem Viertelanteil für jede autonome Provinz, einem zwischen der Provinz Belluno und der Region Venetien geteilten Viertelanteil sowie einem Viertelanteil, der wiederum auf die Provinzen Udine und Pordenone und auf die autonome Region Friaul-Julisch Venetien aufgeteilt wird.
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